Das lassen Frau und Mann alles „unten“ machen.
Alles fit im Schritt? Immer mehr Frauen haben so ihre Zweifel, ob ihre Schamlippen konkurrenzfähig sind – oder machen sie gar für mangelnde Lust verantwortlich. Kaum zu glauben, aber wahr: „Jede siebte Schönheits-OP trifft mittlerweile die intime Zone“, sagt der Kölner Schönheitschirurg Dr. Ziah Taufig (55), Generalsekretär der „Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie“.
Der US-Trend ist laut Taufig längst in Deutschland angekommen. Wegbereiter: Die Intimrasur, die untenrum alles schutzlos freigibt, was früher im Verborgenen lag. Doch jetzt fällt jede anatomische Besonderheit beim gemeinsamen Duschen mit Sportkollegen, in der Sauna und beim Sex ins Auge.
Ob wirklich einer darauf achtet? Egal! Hauptsache, die „Intimitäten“ liegen im Normbereich. „Sehr wichtig ist bei all diesen Eingriffen der Effekt auf die Psyche“, sagt Dr. Uta Schlossberger (42). „Sex findet im Kopf statt. Und deshalb geht es auch bei Maßnahmen wie Schamlippenverkleinerung und Fettabsaugung am Venushügel nicht zuletzt um Psychologie.“
Auf dem Markt der intimen Eitelkeiten gibt’s viel zu tun – und zu verdienen.
Die Kölner Ärztin Dr. Uta Schlossberger (42) spritzt regelmäßig Frauen den so genannten G-Punkt mit Hyaluronsäure auf. Kosten: rund 1500 Euro. Nachteil: Der Füller baut sich nach einigen Monaten wieder ab.
• Schamlippen verkleinern: Als ästhetisch gilt, wenn die äußeren Schamlippen die inneren bedecken. Mit dem Skalpell schneiden erfahrene Chirurgen den vorstehenden Teil der inneren Lippen ab und geben ihm eine Form. Kosten: 2000 bis 3000 Euro.
• Fett weg am Venushügel: Bei Frauen, die zu Übergewicht neigen, lagert sich hier Fett ab. Kann abgesaugt oder operativ beseitigt werden 3000 €.
• Vagina straffen: Schwere und vielen Geburten überdehnen die sehr elastische Vagina, was das Lustempfinden trüben kann. Hier sollen Spritzen mit Eigenfett für Enge sorgen, oder der Chirurg macht gleich ein Lifting. Je nach Aufwand 1500 bis 4000 €
• Klitoris-Korrektur: Der kleine Schwellkörper ist ähnlich aufgebaut wie der Penis mit vielen Nervenenden und einer Vorhaut. Diese wird häufig aus optischen Gründen gestrafft. Als Komplikation können Schwellungen und bleibende Empfindlichkeitsstörungen auftreten. Rund 2000 €.
• Rekonstruktion des Jungfernhäutchens: Eher selten gefragt. Rund 2000 €.
Und die Männer?
• Penisverdickung: Meist mit Eigenfett aus dem Bauch und Hüftbereich, das in den Penis gespritzt wird. Kosten 5000 bis 7000 €.
• Hodensackstraffung: Überschüssiges Hautgewebe wird entnommen, der Ansatz der Hodensackhaut zur Peniswurzel verschoben, was eine optische Verlängerung des männlichen Gliedes erzeugt. 2000 Euro.
• Penisverlängerung: Hierbei wird das vordere Halteband des Penis im Inneren des Körpers durchtrennt, wodurch der Penis um gut drei Zentimeter vorgezogen werden kann. 2500 bis 5000 €.
Die beiden Kölner Ärzte Dr. Taufig und Dr. Schlossberger sind in Gremien vertreten, die jetzt Behandlungsleitlinien für die Intimchirurgie erarbeiten. Längst überfällig! „Wenn hier schwarze Schafe am Werk sind, kann der Eingriff zur unfreiwilligen Beschneidung werden.“
Urologe Prof. Frank Sommer (46) hält hingegen die meisten Intimoperationen, insbesondere bei Frauen, für überflüssig. Eine medizinische Notwendigkeit für derlei Eingriffe sei so gut wie nie gegeben. „Es sei denn, die Schamlippen sind so groß, dass man sich beim Sex verheddert…“
Quelle: express.de
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